Berlin (epd). Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnt vor dem Abdriften der Proteste gegen die Anti-Corona-Maßnahmen in die rechte Szene. Die aktuellen Proteste seien "ganz offenbar ein Sammelbecken für Verschwörungsmythiker, Holocaust-Leugner und sonstige Antisemiten", sagte Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).
"Diese angstgetriebene Aggression ist brandgefährlich. Wie schnell aus abstrusen Gedanken tödliche Terroranschläge werden können, haben die Anschläge von Halle und Hanau gezeigt", sagte Klein. In der realen Welt und online erführen Anspielungen auf angeblich geheime Pläne von jüdischen Geschäftsleuten oder des Mossad erhebliche Verbreitung.
Auch am Wochenende hatte es in mehreren deutschen Großstädten Proteste gegen die andauernden Beschränkungen in der Corona-Krise gegeben. Laut Medienberichten äußerten Teilnehmer dabei auch Verschwörungstheorien. Laut Bundesamt für Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt versuchen Extremisten die Proteste für sich zu nutzen.