Genf (epd). Erstmals wird am Montag und Dienstag die Weltgesundheitsversammlung online stattfinden. Im Mittelpunkt der virtuellen Beratungen der 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation steht die verheerende Corona-Pandemie, die überall auf der Welt täglich neue Todesopfer fordert.
Mit der Verlegung ihres höchsten Gremiums ins Internet reagiert die WHO auf die Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Lockdowns und sie will ein Infektionsrisiko unter Delegierten ausschließen. In der Versammlung hat jedes Land Sitz und Stimme. Sie findet in der Regel jedes Jahr im Mai in Genf statt und dauert mehrere Tage. In diesem Jahr wurde sie verkürzt.
Die 1948 gegründete Weltgesundheitsorganisation beschäftigt rund 7.000 Mitarbeiter in mehr als 150 Ländern, darunter Ärzte und andere medizinische Fachleute. Die Förderung der Gesundheit für alle Menschen, Unterstützung beim Ausbruch von Epidemien, technische Hilfe für die Mitgliedsländer und das Ausarbeiten neuer Abkommen wie die Antitabak-Konvention sind ihre wichtigsten Aufgaben. Im Kampf gegen schwere Krankheiten wie Aids, Tuberkulose, Malaria und Krebs nimmt die WHO eine führende Rolle ein.
Das Budget für die Jahre 2020 und 2021 beträgt rund 4,8 Milliarden US-Dollar. Der Generaldirektor führt die WHO, wichtigstes Organ ist die einmal pro Jahr tagende Weltgesundheitsversammlung. Als schwerstes Debakel der WHO bislang gilt die Ebola-Epidemie ab 2013/2014 in Westafrika mit rund 11.300 Toten. Lange hatte die WHO den Ebola-Ausbruch nicht ernst genommen.