Frankfurt a.M. (epd). Wenige Tage vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Burundi nehmen die Spannungen zu. Bei einer Explosion in der Hauptstadt Bujumbura wurden nach einem Bericht der Wochenzeitung "East African" (Samstag) mindestens zwölf Menschen verletzt. Wer hinter dem Anschlag steckt war zunächst unklar. In dem ostafrikanischen Land wird am Mittwoch (20. Mai) trotz der Corona-Krise gewählt.
Die Regierung geht vor den Wahlen hart gegen Kritiker vor. In den vergangenen Tagen waren Medienberichten zufolge bereits 90 Personen festgenommen worden. Offiziellen Zahlen der Regierung zufolge wurden im Wahlkampf bisher drei Menschen getötet. Die Regierung kündigte an, Wahlbeobachter müssten nach ihrer Ankunft 14 Tage in Quarantäne. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch beklagte eine Atmosphäre der Angst und Repression.
Am 20. Mai sollen ein Parlament und ein neuer Präsident gewählt werden. Der autoritär regierende Präsident Pierre Nkurunziza tritt nach blutigen Protesten bei der letzten Wahl nicht mehr an, hat aber mit Evariste Ndayishimiye einen engen Verbündeten zum Wunschnachfolger bestimmt. Oppositionsführer Agathon Rwasa hat die Glaubwürdigkeit der Wahlen angezweifelt. Kritiker werfen der Regierung zudem vor, die Gefahren durch das Coronavirus zu ignorieren. Am Donnerstag wies die Regierung mehrere Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus.