Frankfurt a.M. (epd). In zahlreichen Städten in Deutschland finden an diesem Samstag Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen statt. In Berlin, Stuttgart und München ist die Polizei auf Proteste von Gegnern der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie vorbereitet. München und Stuttgart verschärften die Auflagen für die Demos.
Die Stadt Stuttgart will höchstens 5.000 Teilnehmer zu der Kundgebung auf dem Wasen zulassen, in München dürfen nur 1.000 Menschen auf der Theresienwiese demonstrieren. In Berlin sind derzeit ohnehin nur Demos mit maximal 50 Personen erlaubt. Überall riefen Polizei und Ordnungsbehörden dazu auf, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und den Mindestabstand von 1,5 Metern zu achten.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte am Freitag eine harte Gangart bei den Demonstrationen gegen die Corona-Einschränkungen an, wenn es zu aggressivem oder rücksichtslosem Verhalten komme. Es werde eine "starke Polizeipräsenz" geben, teilte sein Ministerium mit.
Für das Wochenende sind in ganz Bayern bisher rund 70 Versammlungen angemeldet. Zur geplanten Demonstration auf der Münchner Theresienwiese hatte der Anmelder für Samstag eigentlich 10.000 Demonstranten einladen wollen, aus Infektionsschutzgründen seien diese aber nicht genehmigt worden, teilte das Kreisverwaltungsreferat München mit.
Auch die Stadt Stuttgart ließ eine Großdemo auf dem Wasen nur mit strengen Auflagen zu. Die Stadtverwaltung mahnte zum Tragen des vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutzes auch bei der An- und Abreise. Wer dagegen verstoße, muss mit einem Bußgeld von bis zu 300 Euro rechnen.
In Köln wurde eine angemeldete Versammlung auf der Deutzer Werft mit 1.000 Teilnehmern am Freitagmorgen laut Polizei vom Veranstalter zurückgezogen. In der Stadt finden am Samstag aber kleinere Kundgebungen statt, ebenso in Frankfurt, wo unter anderem eine größere Gegendemo zu den Corona-Skeptikern geplant ist. Auch in Berlin, Leipzig und Dortmund soll es solche Gegendemos geben.
In Niedersachsen und Bremen werden auch Menschen auf die Straße gehen, darunter in Göttingen, Osnabrück und Oldenburg, aber auch in Braunschweig und Bremen. Die Kampagnenplattform Campact in Verden bei Bremen warnte unterdessen vor einer Teilnahme an den "Hygiene-Demos". Campact-Vorstand Felix Kolb hat eigenen Angaben zufolge am Freitag eine entsprechende Mail an etwa 2,3 Millionen Unterstützer der Bürgerbewegung geschickt.
Am vergangenen Wochenende waren Demos mit Tausenden Teilnehmern gegen die Corona-Beschränkungen aus dem Ruder gelaufen. Nicht alle Teilnehmer hielten sich an die Hygiene- und Abstandsregeln, außerdem wurden Polizisten angegriffen.
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