Berlin (epd). Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Edgar Franke (SPD), hat eine Ausweitung der Hilfen für Betroffene von Terrorismus und Extremismus gefordert. "Wir brauchen schnelle finanzielle Hilfen, um auch bei materiellen Schäden die größte Not der Betroffenen lindern zu können", sagte Franke am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Die Kriterien für die sogenannten Härteleistungen des Bundes sollten erweitert werden, ergänzte er. Nach Angaben des Opferbeauftragten wird daran schon gearbeitet.
Franke reagierte damit auf einem am Dienstag veröffentlichten Brief von Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt. Sie fordern darin Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) zu einer Ausweitung der Leistungen für Opfer von Terrorismus und Extremismus auf. Die Hilfen würden derzeit nicht für materielle Schäden, beispielsweise zerstörte Läden oder Renovierungskosten gewährt.
"Die schrecklichen Terroranschläge von Halle und Hanau haben die Opfer mitten aus dem Leben gerissen", sagte Franke. Aus vielen Gesprächen wisse er, wie groß die Trauer und die Not auch der Ladenbesitzer sei, deren Geschäfte zu Tatorten wurden. Der drohende Verlust der wirtschaftlichen Existenz durch Sachschäden, ausbleibende Einnahmen und fehlende Perspektiven mache die persönliche Situation noch schlimmer als ohnehin schon, sagte der Opferbeauftragte.
Ein Sprecher des Bundesjustizministeriums sagte dem epd, man sei sich der schwierigen Lage der Betroffenen bewusst. "Wir prüfen derzeit, wie der Bund den Betroffenen von terroristischen und extremistischen Taten auch bei materiellen Schäden schnell finanziell helfen kann", sagte er.