Berlin (epd). Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Berliner Dom haben am Freitag die zentralen Veranstaltungen zum Gedenken an den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges begonnen. Unter dem Leitwort "Frieden" wollen die Kirchen an die heutige Verantwortung der Gesellschaft für ein Miteinander ohne Krieg und Gewalt erinnern. Die Gedenkveranstaltungen finden wegen der Corona-Pandemie kleiner und stiller als ursprünglich geplant statt. Publikum vor Ort wurde nicht zugelassen. Die Veranstaltungen werden im Fernsehen übertragen.
Ein eigentlich vorgesehener Staatsakt zum 75. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus wurde abgesagt. Stattdessen wollen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Repräsentanten von Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht an einer Kranzniederlegung mittags an der Neuen Wache, der Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, teilnehmen.
Mit dem Überfall auf Polen begann das Deutsche Reich am 1. September 1939 den Zweiten Weltkrieg. Zwischen 60 und 70 Millionen Tote verursachte der Krieg. Sechs Millionen Juden fielen dem nationalsozialistischen Rassenwahn zum Opfer.
Das militärische Eingreifen der Alliierten - der USA, der Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien - führte zur Kapitulation der Deutschen, die bereits am 7. Mai in Reims erklärt und einen Tag später in Berlin wiederholt wurde. 1985, 40 Jahre nach dem 8. Mai 1945, prägte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker die Bedeutung des Datums als "Tag der Befreiung".