Genf (epd). Die Vereinten Nationen brauchen für die Corona-Hilfe in armen Ländern im laufenden Jahr rund 6,7 Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro). Mit dem Geld sollen Gesundheitsprojekte und andere humanitäre Programme in Afrika, dem Nahen Osten und Asien sowie Südamerika finanziert werden, wie UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock in einer am Donnerstag in Genf verbreiteten Erklärung mitteilte.
Die Projekte sind in einem Nothilfeplan aufgelistet, den die UN zuerst im März vorgestellt hatte. Aufgrund der raschen Ausbreitung des Coronavirus mussten die Vereinten Nationen den Plan überarbeiten, dieser deckt jetzt 63 Länder ab. Ursprünglich hatten die UN zur Finanzierung des Nothilfeplans rund zwei Milliarden Dollar veranschlagt. Dem Plan zufolge stellen die UN und ihre Partner die Ausstattung für Labore zur Diagnose des Virus sowie medizinische Hilfsgüter bereit, verteilen Schutzausrüstungen und installieren Anlagen zum Händewaschen in Flüchtlingscamps, Dörfern und Städten.
Weiter werden medizinische Helfer ausgebildet und eingesetzt. Zudem organisieren die UN Informationskampagnen über das Coronavirus und unterhalten Luftbrücken und Logistikzentren in Afrika, Asien und Lateinamerika, um humanitäre Helfer und Güter dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Nothilfekoordinator Lowcock führte weiter aus, dass der Höhepunkt der Corona-Pandemie in den armen Ländern erst in drei bis sechs Monaten erwarten werden könne. Die Pandemie drohe Konflikte, Hunger, Armut und andere schwere Krankheiten weiter zu verschärfen. Die Menschen in vielen Regionen des Südens litten bereits enorm unter den Folgen der Pandemie. Die Einkommen aus Tourismus und dem Export von Rohstoffen sowie die Überweisungen von Migranten in ihre armen Heimatländer versiegten.