Augsburg, Berlin (epd). Mehr als 10.000 Beschäftigte im deutschen Gesundheitswesen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch bestätigte, wurden bislang 10.101 Personen, die in Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen arbeiten, positiv auf das Virus getestet. Von den Infizierten seien 9.000 Betroffene bereits wieder genesen. Die Zahl der in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorbenen Beschäftigten im medizinischen Bereich hat sich demnach auf 16 erhöht. Zuerst hatte die "Augsburger Allgemeine" (Mittwoch) darüber berichtet.
Die tatsächlichen Zahlen könnten noch höher liegen, da laut RKI nur für zwei Drittel aller Corona-Infektionen entsprechende aufgeschlüsselte Daten vorliegen. Für die übermittelten Covid-19-Fälle aus den Einrichtungen sei jedoch unbekannt, wie hoch der Anteil derer sei, die sich auch in dieser Einrichtung angesteckt hätten.
In Einrichtungen für Kinder wie Kitas, Horten, Schulen und Kinderheimen haben sich nach den Daten des RKI weitere 1.999 Berufstätige infiziert. Davon sind 1.800 wieder gesund, sieben sind gestorben.
In Gemeinschaftseinrichtungen wie stationären Pflegeeinrichtungen, Flüchtlingsheimen oder auch Obdachlosenunterkünften haben sich laut RKI weitere 7.458 dort Beschäftigte infiziert, davon 6.300 wieder genesen. Die Zahl der Corona-Toten wird hier mit 31 angegeben.
Die Linksfraktion forderte angesichts der Zahlen Arbeitsentlastungen für Krankenpfleger. Die stellvertretende Fraktionschefin Susanne Ferschl sprach sich für eine Verkürzung der Arbeitszeit für Pflegepersonal aus. Es sollten generelle Sechs-Stunden-Schichten eingeführt werden, und die Corona-Arbeitszeitverordnung, die zwölf Stunden Arbeitstage zulässt, solle sofort zurückgenommen werden, sagte sie der Zeitung.