Wiesbaden (epd). Rund 1,223 Millionen deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger haben im vergangenen Jahr im europäischen Ausland gelebt. Die Zahl war im Vergleich zu 2018 um rund 0,25 Prozent oder 3.180 Personen leicht rückläufig, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das beliebteste Auswanderungsziel war die Schweiz: Dort lebten 2019 rund 306.000 Deutsche. Die Zahl der Deutschen in der Schweiz nimmt seit Jahren zu, gegenüber 2018 betrug der Zuwachs 0,5 Prozent oder rund 1.600 Personen.
Auf Platz 2 folgte Österreich, wo 2019 rund 192.000 Deutsche ihren Wohnsitz hatten, wie es unter Berufung auf das Europäische Statistikamt Eurostat hieß. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr fiel mit drei Prozent beziehungsweise rund 5.600 Personen noch höher aus als bei der Schweiz. Der Wohnortwechsel wird in beiden Fällen durch die räumliche Nähe und die fehlende Sprachbarriere erleichtert.
Die drittgrößte Gruppe deutscher Staatsbürgerinnen und -bürger, rund 142.000 Personen, lebte 2019 im Vereinigten Königreich, wie es weiter hieß. Ihre Zahl sank gegenüber 2018 deutlich um neun Prozent beziehungsweise 13.400 Personen. Hierbei sei allerdings zu beachten, dass seit dem EU-Referendum im Jahr 2016 viele Deutsche die britische Staatsbürgerschaft erworben hätten, allein 2018 rund 4.800 Personen, erklärten die Statistiker. In Folge des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ist der Aufenthaltsstatus von EU-Bürgerinnen und -bürgern bislang nur übergangsweise geregelt.
Seit mehreren Jahren rückläufig ist den Angaben zufolge die Zahl der Deutschen in Spanien. Bis 2012 war Spanien das zweitbeliebteste Land nach der Schweiz, inzwischen liegt es auf Platz 4. Im Jahr 2019 lebten dort rund 138.000 Deutsche. Das war gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 0,3 Prozent beziehungsweise 500 Personen.