Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat für ihre internationalen Partner einen Corona-Hilfsfonds mit einem Volumen von 380.000 Euro aufgelegt. Er solle in der Krise deren soziale Arbeit vor Ort unterstützen, teilte die EKHN in Darmstadt mit. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) stellt ihren Partnerkirchen in Indien, Südafrika, Namibia und Kirgistan 118.000 Euro zur Verfügung, wie die EKKW in Kassel bekanntgab. Das Geld stamme aus den Rücklagen für Katastrophen und Notlagen sowie aus Partnerschaftsmitteln, erläuterte die Dezernentin für Diakonie und Ökumene, Claudia Brinkmann-Weiß.
Die EKKW rief gleichzeitig zu Spenden an die Missionswerke "Vereinte Evangelische Mission" (VEM) sowie "Evangelische Mission in Solidarität" (EMS) auf. Nach den Angaben der beiden Landeskirchen finanzieren sich die Partnerkirchen und Partnerorganisationen in Afrika, Asien, Europa und den USA fast ausnahmslos durch Kollekten und Spenden ihrer Mitglieder. Durch die weltweiten Kontaktverbote und Ausgangssperren seien diese Einnahmen nahezu vollständig weggebrochen.
Jung: "Die Folgen der Corona-Pandemie fordern uns weltweit heraus"
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung sieht in den Finanzhilfen ein wichtiges Zeichen "weltweit gelebten Glaubens und internationaler Solidarität in der Coronakrise". Jung: "Die Folgen der Corona-Pandemie fordern uns weltweit heraus. Die Berichte aus einigen unserer Partnerkirchen führen vor Augen, wie existenziell dort Leben nicht nur durch das Virus, sondern durch den nachfolgenden Hunger und mangelnde hygienische Schutzmöglichkeiten bedroht ist. Es ist für uns ein Herzensanliegen, hier zu helfen."
Die Herausforderungen in den Partnerkirchen in der Coronakrise sind nach Angaben des Zentrums Oekumene von EKHN und EKKW sehr unterschiedlich. Sie reichten von der täglichen Versorgung von Teilen der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln wie in Indien, über die Unterstützung diakonischer Einrichtungen bis hin zur Aufklärungsarbeit über notwendige Schutzmaßnahmen im Alltag. Vor besonderen medizinischen Herausforderungen stünden zudem Partnerorganisationen in griechischen Flüchtlingslagern.