Genf (epd). Bei der Corona-Pandemie in Afrika sehen die UN erste Erfolge, aber auch weiter große Gefahr: In einigen Ländern zeigen die strikten Maßnahmen laut der Weltgesundheitsorganisation die erhofften Wirkungen. Die Lockdowns in Botsuana, Ghana und Südafrika etwa hätten zu einem Rückgang bei den bestätigten Fällen der Atemwegserkrankung Covid-19 geführt, betonte Matshidiso Moeti, die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, in einer in Genf organisierten Videokonferenz am Donnerstag.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnte unterdessen vor den möglicherweise verheerenden Konsequenzen einer Corona-Ausbreitung im Südsudan. Die jahrelange Gewalt, die Überschwemmungen im vergangenen Jahr und die Invasion der Heuschrecken in diesem Jahr hätten viele Menschen im Südsudan sehr geschwächt, betonte das UNHCR. Sie seien nun sehr anfällig für das Coronavirus. Bislang seien 35 Corona-Infektionen im Südsudan bestätigt worden. Viele der 1,7 Millionen Binnenflüchtlinge in dem Land lebten in überfüllten Camps mit mangelhaften sanitären Einrichtungen. Die Menschen hätten nur eine unzureichende oder überhaupt keine medizinische Versorgung.
Den Angaben nach wurden bislang in Afrika mehr als 34.000 Fälle von Covid-19 offiziell bestätigt. Rund 1.500 Infizierte seien gestorben. Vor mehr als zwei Monaten wurde der erste bestätigte Corona-Fall in Afrika gemeldet.