Schleswig (epd). Die für dieses Jahr geplanten kirchlichen Veranstaltungen zur deutsch-dänischen Grenzabstimmung vor 100 Jahren werden wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben. "Die geplanten Veranstaltungen sollten von Begegnung und Gemeinschaft über die Grenze hinweg geprägt sein. Dieser Kerngedanke ist aktuell leider nicht umsetzbar", erklärte der Schleswiger Bischof Gothart Magaard am Donnerstag. Deshalb habe er gemeinsam mit seinen dänischen Amtsgeschwistern beschlossen, Festgottesdienste, Pilgertouren, Mahlzeiten an der Grenze und Konzerte 2021 nachzuholen.
Schleswig-Holstein unterstand über Jahrhunderte hinweg der dänischen Krone. Nach dem deutsch-dänischen Krieg 1864 musste Dänemark neben Holstein auch das Herzogtum Schleswig mit Sonderburg, Tondern und Röm an Preußen abgeben. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Versailler Vertrag eine Abstimmung zum Grenzverlauf beschlossen. Rund 180.000 Menschen beteiligten sich an den Abstimmungen am 10. Februar 1920 im Norden und am 14. März im Süden der Provinz. "Nordschleswig" mit Hadersleben, Apenrade und Tondern kam zu Dänemark, "Südschleswig" zwischen Sylt, Eiderstedt und Eckernförde blieb deutsch.