Passau (epd). In der Corona-Krise müssen nach Ansicht der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt Gefahren, Schutz und ein Leben in Würde täglich abgewogen werden. "Wenn jetzt Lockerungen erfolgen, ist das nicht ohne Risiko", sagte sie der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). Dabei gehe es aber auch darum, "dass man ein Leben lebt". Das gehöre für sie zur Würde des Menschen, zitierte die Zeitung die Politikerin. "Wenn es um die Würde des Menschen geht, muss es jeden Tag eine Abwägung geben."
"Viele Menschen haben keine Lobby", erklärte Göring-Eckardt. "Sie dürfen nicht vergessen werden. Dazu zählen Kinder und auch alte Menschen. Sie brauchen besonderen Schutz." Bei der Lockerung von Maßnahmen dürften Bundesregierung und Kultusminister nicht nur über Ziele reden, sondern müssten auch für die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen vor Ort sorgen, sagte Göring-Eckardt auch mit Blick auf Schulen. Die Gesundheit von Schülern und Lehrkräften müsse geschützt werden.
Von Bund und Ländern brauche es zudem ein Konzept, wie die Schülerinnen und Schüler besonders unterstützt werden, die es nicht so leicht zu Hause lernen könnten. "Wir brauchen eine gezielte Unterstützung für sozial benachteiligte Kinder, damit sie nicht noch weiter abgehängt werden", sagte Göring-Eckardt. Hier gehe es auch um Bildungsgerechtigkeit.