Wiehl (epd). Der Deutsche Berufsverband für Altenpflege (DBVA) verlangt von der Politik, die Grundrechte von Pflegebedürftigen und Pflegekräften zu wahren. "Wenn pflegebedürftige Menschen oder Menschen mit Behinderung durch einen 'Aufnahmestopp' nicht mehr durch ambulante oder stationäre Einrichtungen betreut werden können, gibt es eine staatliche Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass menschenwürdige Lösungen gefunden werden", erklärte der Verband am Mittwoch in Wiehl.
Auch fehle es weiterhin an Schutzausrüstung für Mitarbeitende sowie Besucher in Alten- und Pflegeheimen. "Wären diese in ausreichendem Maße vorhanden und damit Kontakte möglich, könnte die immense Belastung, die auf Pflege- und Schutzbedürftigen lastet und gravierende Folgen nach sich zieht, zumindest verringert werden", betonte der Verband.
Aufgrund der Corona-Pandemie brechen dem DBVA zufolge "schwerwiegende Folgen durch jahrelang versäumte notwendige Reformen in der Altenpflege deutlich hervor". Seit Jahren setzten sich Pflegende und Verbände für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne ein. Passiert sei wenig. "Wenn jetzt nichts getan wird, verlieren die Pflegekräfte endgültig das Vertrauen in die Politik", sagte der stellvertretende DBVA-Vorsitzende, Bodo Keißner-Hesse.