Stuttgart (epd). In der Debatte über eine Rückkehr zur regulären Kinderbetreuung in Tagesstätten hat sich der Deutsche Kitaverband für einen prozentualen Betreuungsschlüssel ausgesprochen. "Die von der Trägern schwierig zu steuernde Notbetreuung muss überwunden werden", teilte der Verband am Mittwoch in Stuttgart mit. Ziel sei es, zu einem geregelten Übergangsangebot überzugehen, so der Dachverband der unabhängigen Träger von Tagesstätten.
Der Verband fordert ein Übergangskonzept, in dem klare Rahmenbedingungen durch die zuständigen Länderministerien festgelegt werden und der auf einer prozentualen Belegung der regulären Plätze einer Kita beruht. Diese anteilige Belegung der Einrichtung berücksichtige deren räumliche Möglichkeiten und die vorhandene personelle Ausstattung.
Für den schrittweisen Anlauf empfiehlt der Verband ein Modell mit festen, strikt voneinander isolierten Kleingruppen altersähnlicher Kinder (sogenanntes Kohorten-Modell). Die sollten aus maximal fünf Krippenkindern oder zehn Kindergartenkindern und zwei Erzieherinnen oder Erziehern bestehen. Dadurch würden auch mögliche Infektionsketten kürzer und überschaubarer.
"Sobald aus epidemiologischer Sicht eine weitere Lockerung der Kontakteinschränkungen zu vertreten ist, empfehlen wir eine kontinuierliche prozentuale Erhöhung oder gegebenenfalls auch wieder Senkung der Belegung", erklärte der Verband. Aufgrund der besonderen gesamtgesellschaftlichen Bedeutung der frühkindlichen Bildung und Betreuung sei eine verantwortungsvolle Perspektive für die Rückkehr zum Kitabetrieb notwendig, hieß es.