Berlin (epd). In einem gemeinsam veröffentlichten Aufruf fordern 20 bundesweit tätige Organisationen und Verbände von der Bundesregierung und den Arbeitgebern, die Gleichstellung von Frauen voranzubringen. "Die Pandemie vergrößert alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Schieflagen, auf die wir seit Jahrzehnten hinweisen", heißt es in dem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Appell der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen.
In der Corona-Krise werde deutlich, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffen als Männer. Dabei sei zu sehen, "wie lebensbedrohlich sich die über Jahre privatisierte und eingesparte öffentliche soziale Infrastruktur und die falschen Arbeitsbewertungen jetzt auf unseren Lebensalltag auswirken", heißt es in der Erklärung.
Die Unterzeichner erwarten von der Politik und den Arbeitgebern in Sachen Gleichstellung "ein ebenso mutiges, sachbezogenes und schnelles Handeln wie jetzt in der Zeit von Corona".
So fordern die Organisationen unter anderem eine finanzielle Aufwertung und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, im Gesundheitswesen, der Erziehung und im Einzelhandel. Zudem sollten die Sonderregelungen für Minijobs abgeschafft und Arbeitszeiten ermöglicht werden, die es Eltern erlauben, sich die Care-Arbeit gerecht zu teilen. Außerdem wirbt die Arbeitsgemeinschaft für eine "bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung mit Beratungsstellen und Gewaltschutzeinrichtungen".