Hamburg (epd). Die Kindertagesstätten sollen schrittweise und "behutsam" wieder geöffnet werden. Darauf haben sich die Familienminister des Bundes und der Länder am späten Dienstagabend verständigt, wie die Hamburger Familienbehörde mitteilte. Geplant ist eine Öffnung in vier Stufen von der Notbetreuung über eine erweiterte Notbetreuung und einen eingeschränkten Regelbetrieb bis zum vollständigen Regelbetrieb. Konkrete Fristen wurden nicht beschlossen. Nach jedem Öffnungsschritt sollte das Infektionsgeschehen aber mindestens zwei Wochen lang beobachtet werden, bevor eine weitere Maßnahme folgt.
Die Rechte der Kinder und ihre Entwicklung dürften nicht unangemessen eingeschränkt werden, sagte die Hamburger Familiensenatorin Melanie Leonhard (SPD). Hamburg hat gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen die Federführung bei der Kita-Öffnung inne. Die Wirkung des Lockdown auf Kinder habe in den Beratungen von Bund und Ländern bislang nur eine untergeordnete Rolle gespielt, kritisierte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP).
Der Grundsatzbeschluss der Familienminister soll in das Spitzengespräch von Bund und Ländern am 30. April einfließen. Konkrete Lösungen können dann von den Bundesländern, Kommunen und Kita-Trägern vor Ort erarbeitet werden. Da kleine Kinder das Abstandsgebot nur schwer einhalten können, solle besonderer Wert auf Hygiene- und Desinfektionspläne gelegt werden, heißt es in dem Beschluss. Außerdem sollte eine Öffnung von Spielplätzen überprüft werden.
Jedes Kind sollte sobald wie möglich wieder seine Kita besuchen können, forderte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). "Die Familien erwarten nun zeitnah konkretere Aussagen darüber, wann die nächsten Schritte erfolgen können." Vorrang hätten Kinder, die besondere Hilfestellung brauchen. "Aber auch für alle anderen muss es eine Perspektive geben."