Dortmund (epd). Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat in der Diskussion um regelmäßige Corona-Tests für Bundesliga-Fußballer vor einem schweren ethischen Fehler gewarnt. Allein die medizinische Indikation der Ärzte sei entscheidend für die Notwendigkeit eines Tests, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch in Dortmund am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Sich sogar eine regelmäßige Testung erkaufen zu wollen, wäre daher ein unverzeihlicher Sündenfall." Als Auflage für eine mögliche Fortsetzung der Bundesliga in der Corona-Krise stehen derzeit regelmäßige Tests für alle Spieler in der Diskussion.
Es würde ein wichtiger ethischer Grundsatz verletzt, wenn sich eine privilegierte Berufsgruppe das Recht auf Tests möglicherweise erkaufen wolle und könne, warnte Brysch. Jede Branche leide unter der Pandemie. Besonders betroffen seien jedoch alte und pflegebedürftige Menschen. "Hier geht es um Leiden oder sogar Tod", betonte der Vorstand. Sogar diese besonders gefährdete Gruppe könne ohne Symptome noch nicht regelmäßig und systematisch getestet werden, kritisierte er. Auch die Pflegekräfte erhielten keine Corona-Tests.