Stuttgart (epd). In Baden-Württemberg sollen die Corona-Tests ab sofort deutlich ausgeweitet werden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann kündigte am Sonntag gemeinsam mit Gesundheitsminister Manne Lucha (beide Grüne) an, dass im Land künftig über die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hinaus nicht nur Menschen mit Corona-Symptomen getestet werden sollen. Die erweiterte Testung soll nun auch Personen einschließen, die keine Symptome zeigen, aber etwa im engen Kontakt zu positiv Gestesteten standen, in Kliniken und in der stationären Pflege arbeiten oder in deren Umfeld sich Krankheitsfälle häufen.
Kretschmann sagte, man müsse unbedingt verhindern, "dass die Fallzahlen wieder massiv ansteigen". Deshalb müsse man "testen, testen, testen". Diese Ausweitung der Tests halte man neben der ab Montag geltenden Maskenpflicht beim Einkaufen und im Nahverkehr neben der Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln "für eine sehr wirksame Methode, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten". Die Corona-Lenkungsgruppe der Landesregierung habe daher dem mit dem Landesgesundheitsamt abgestimmte Test-Konzept des Sozial- und Integrationsministeriums gebilligt. Aktuell gibt es im Land noch 259 positive Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner, wie es hieß.
Kretschmann sagte, die Ausweitung der Tests seien gerade auch mit Blick auf die bereits begonnenen schrittweisen Lockerungen der Kontaktbeschränkungen nötig. Es könnte deshalb wieder vermehrt zu Covid-19-Fällen kommen, sagte der Ministerpräsident. Um ein erneutes starkes Ansteigen der Fallzahlen zu vermeiden, müssten Erkrankte so früh wie möglich identifiziert und isoliert werden.