Osnabrück (epd). Den vor einer Woche aus den griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland geholten Flüchtlingskindern geht es nach Angaben der Behörden gut. Die 47 Jungen und Mädchen, die aus Syrien, Afghanistan und Eritrea stammen, würden in einer Einrichtung im Landkreis Osnabrück von pädagogischen Fachkräften "bestens betreut", teilte der Kreis am Freitag mit. Sie verbringen dort eine zweiwöchige Quarantäne. Danach werden sie bundesweit auf Städte und Gemeinden verteilt. Einige von ihnen haben Verwandte in Deutschland, bei denen sie in Zukunft leben können.
Bereits bei der Erstuntersuchung habe sich abgezeichnet, dass die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 17 Jahren abgesehen von wenigen körperlichen Beschwerden in einem guten körperlichen Zustand seien, hieß es. Die Beschwerden seien überwiegend auf die mangelnde Hygiene in den überfüllten Flüchtlingslagern zurückzuführen. Auch zwei weitere Kinder, die von ihrem Vater nach Griechenland entführt worden waren und mit demselben Flug in Hannover gelandet waren, befinden sich in der Einrichtung in Quarantäne. Sie sollen anschließend zu ihrer in Deutschland lebenden Mutter zurückgeführt werden.
Die vier Mädchen und 43 Jungen sind die ersten Flüchtlingskinder, die aus den Lagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland gebracht wurden. Die sogenannte "Koalition der Willigen", zu der außer Deutschland noch neun weitere EU-Staaten zählen, hatte vereinbart, insgesamt 1.600 besonders schutzbedürftige unbegleitete Kinder aus den Lagern herauszuholen. In diesem Rahmen sollen nach Angaben des Bundesinnenministeriums mindestens 350 Minderjährige nach Deutschland kommen. Hilfsorganisation hatten gefordert, Deutschland müsse angesichts der Corona-Pandemie schnell deutlich mehr Kinder und auch schutzbedürftige Erwachsene aus den Lagern aufnehmen.