Berlin (epd). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert in einem Offenen Brief an Politiker in Bund, Ländern und Kommunen, die Soziale Arbeit in der Corona-Krise zu stärken. "Die Unterstützung und Hilfeleistung für Kinder, Jugendliche, Familien und Menschen in prekären Lebenslagen gehört zu den wichtigsten Aufgaben, die es jetzt unter Beachtung des Gesundheitsschutzes zu bewältigen gilt", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle am Freitag in Berlin.
Die fast zwei Millionen Beschäftigten in der Sozialen Arbeit - diese umfasst unter anderem Kitas, Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe oder Hilfe für Wohnungslose und Geflüchtete - seien gefordert wie nie zuvor. Gleichzeitig würden ihnen unzureichende oder fehlende Schutzmaßnahmen zugemutet oder ihnen drohten Kurzarbeit oder Entlassung.
Ver.di fordert, die Soziale Arbeit in der Krise vollständig weiter zu finanzieren. Wegbrechende Einnahmen - etwa durch fehlende Elternbeiträge - seien durch den Bund zu ersetzen, heißt es in dem Brief. Darüber hinaus fordert die für die Beschäftigten in der Sozialbranche zuständige DGB-Gewerkschaft eine bessere Personalausstattung, einen wirksamen Gesundheitsschutz, etwa durch Mundschutz und ausreichende Desinfektionsmittel, sowie eine finanzielle Zulage für die besonderen Belastungen der Beschäftigten.