Sie schätze, dass mindestens die Hälfte der 1.089 Kirchen derzeit wenigstens für ein paar Stunden in der Woche geöffnet sei, sagte sie am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Darüber hinaus gebe es bei vielen Kirchen einen Aushang mit Angaben zum Schlüssel, so dass auch hier ein Besuch möglich sei.
Die Anzahl der in der Krise geöffneten Kirchen sei damit höher als die der 207 Kirchen, die das Signet "Verlässlich geöffnete Kirche" tragen würden. Das Signet bekommen Kirchen, die unter anderem an mindestens fünf Tagen in der Woche mindestens vier Stunden für Besucher offen stehen. Die EKKW hat für diese Kirchen zudem die Kosten für eine Versicherung übernommen. In den Kirchen liege ganz aktuell ein neu herausgegebenes "Gebetsheft in Krisenzeiten" aus, sagte sie. Viele Gemeinden stellten auch Anliegenbücher, in die Besucher etwas schreiben könnten, sowie weitere Materialien zur Verfügung.
Zu Ostern habe es vielerorts eine "Osterbotschaft-to-go" oder kleine Osterüberraschungen in den Kirchen gegeben, sagte Wetekam. Von einer Kirchenältesten habe sie erfahren, dass über die Osterfeiertage rund 150 Menschen die Kirche vor Ort besucht hätten - mehr, als sonst zum Gottesdienst kämen. Die Kirchenälteste habe die Zahl anhand der angezündeten Kerzen und den mitgenommenen Osterlichtern ermittelt.
"Wir können unsere Kirchen gar nicht geschlossen halten. Das geht jetzt überhaupt nicht, den Menschen in dieser Krise den Zutritt zu diesem Gotteshaus zu verweigern" sei ein Satz, den sie schon von vielen Pfarrern in den vergangenen Wochen gehört habe. Besonders für Menschen, die erkrankte Angehörige hätten, die in Krankenhäusern liegen und nicht besucht werden könnten, sei ein Besuch in der Kirche und das Entzünden einer Kerze ungemein wichtig.