Genf (epd). Die Geld-Überweisungen afrikanischer Migranten in ihre Heimatländer sinken laut den Vereinten Nationen im Zuge der Corona-Krise. Viele der Migranten hätten infolge der Pandemie in Europa und anderen Regionen ihre Arbeitsplätze und ihre Einkommen verloren, erklärte Mohammed Abdiker, Regionaldirektor für Ostafrika der Internationalen Organisation für Migration (IOM), am Donnerstag in einer Videokonferenz in Genf.
Angehörige der Migranten in afrikanischen Ländern seien auf die Überweisungen angewiesen. Die Zahlungen seien ein bedeutender Faktor im Wirtschaftsleben, betonte der Regionaldirektor.
Weltweit lebten laut IOM 2017 rund 260 Millionen Migranten in Staaten fern ihres Heimatlandes. Davon galten rund 150 Millionen als sogenannte Arbeitsmigranten. Die gesamten Überweisungen von Migranten in ihre Heimatländer betrugen 2017 knapp 470 Milliarden US-Dollar (431 Milliarden Euro). Das war mehr als das Dreifache der gesamten staatliche Entwicklungshilfe der Industrieländer, die bei knapp 150 Milliarden Dollar lag.