Berlin (epd). Bundesfamilien- und Seniorenministerin Franziska Giffey (SPD) hat sich klar dagegen ausgesprochen, dass in der Corona-Krise für ältere Menschen andere Regeln gelten sollen als für jüngere. "Ich bin nicht der Meinung, dass wir eine Zweiklassengesellschaft aufmachen sollten zwischen denen, die rausdürfen und denen, die drin bleiben müssen", sagte sie am Donnerstag in Berlin. Giffey reagierte damit auf Vorschläge, dass während der schrittweisen Lockerung die Einschränkungen für ältere Menschen länger gelten müssten, um sie zu schützen.
"Wir brauchen andere Lösungen", damit diejenigen, die ein besonderes Risiko haben, geschützt werden, sagte die Ministerin. Man könne an die älteren Menschen appellieren, sich vernünftig zu verhalten, statt ihnen verbieten zu wollen, das Haus zu verlassen. "Ältere Menschen sind mündige Bürger", betonte Giffey.
Am Mittwoch nach Ostern wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten, ob die derzeit bis zum 19. April geltenden Kontakt- und Bewegungseinschränkungen gelockert werden und die Schließung von öffentlichen Einrichtungen und Geschäften schrittweise aufgehoben werden kann.