Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat die Landesregierungen dazu aufgerufen, Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen als systemrelevant einzustufen. Die Arbeit der Einrichtungen könne in der Corona-Krise nur aufrechterhalten werden, wenn sie über Infektionsschutzmittel verfügten und die Mitarbeiter ihre Kinder in die Notfallbetreuung geben könnten, erklärte Giffey am Donnerstag in Berlin: "Die Frauenhäuser und Fachberatungsstellen sind die wichtigen Einrichtungen, um Frauen zu helfen, die häusliche Gewalt erfahren."
Sie sollten zudem technisch besser ausstatten werden, um sichere Telefon-, Online- und Videoberatungen zu garantieren. "Das wird auch nach der Corona-Krise von Bedeutung sein", fügte die Ministerin hinzu. Sie rechnet damit, dass häusliche Gewalt infolge der Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen zugenommen hat. "Wie sehr sich die Lage in den eigenen vier Wänden in den vergangenen Wochen verschärft hat, wissen wir womöglich erst nach Ende der Krise", sagte Giffey. Häufig meldeten sich die betroffenen Frauen erst mit Verzögerung.