Brüssel (epd). Die EU will Afrika und anderen Partnern rund um die Welt mit 15,6 Milliarden Euro gegen die Corona-Krise beistehen. Es handelt sich hauptsächlich um bereits vorgemerkte Hilfen, die nun für den Kampf gegen das Virus und seine Folgen umgewidmet werden, wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel erklärte.
Eine halbe Milliarde Euro soll kurzfristige Nothilfe finanzieren, weitere 2,8 Milliarden Euro sind für Forschung, Gesundheit und Wassersysteme in Entwicklungsländern vorgesehen und 12,3 Milliarden Euro, um die wirtschaftlichen und sozialen Folgen anzugehen. Für Afrika sind bei all dem 3,25 Milliarden Euro vorgemerkt.
Das Geld soll etwa in Form von Zuschüssen, Darlehen und Garantien fließen. Auch Budgethilfe ist geplant, also direkte Unterstützung für Staatshaushalte anderer Länder. Ein beträchtlicher Teil der humanitären Hilfe wird laut Kommission voraussichtlich über den Globalen Humanitären Reaktionsplan der Vereinten Nationen ausgegeben werden, weitere Teile über das Rote Kreuz und den Roten Halbmond sowie Nichtregierungsorganisationen.
Kommissionschefin Ursula von der Leyen erklärte: "Nur zusammen können wir die weltweite Verbreitung des Coronavirus stoppen." Der für Krisenreaktion zuständige Kommissar Janez Lenarcic warnte: "Die Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs auf die fragilsten Länder, Migranten und verletzlichsten Menschen werden wahrscheinlich dramatisch sein." Am Mittwochnachmittag wollten sich auch die EU-Entwicklungsminister in einer Videokonferenz mit dem Thema befassen.