Frankfurt a.M. (epd). Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat eine Ministerin zwei Monate von ihrem Amt suspendiert, weil sie in der Corona-Krise gegen die landesweite Ausgangssperre verstoßen hat. Das Präsidialamt teilte am Mittwoch in der Hauptstadt Pretoria mit, Kommunikationsministerin Stella Ndabeni-Abrahams habe eine Verwarnung bekommen und müsse sich öffentlich entschuldigen. Die 42-jährige Ministerin des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) hatte trotz des Ausgangsverbots an einem Mittagessen bei Freunden teilgenommen und war dabei fotografiert worden.
Präsident Ramaphosa erklärte, Ndabeni-Abrahams habe damit die Aufforderung an alle Südafrikaner, zuhause zu bleiben, untergraben. In Südafrika gilt seit Ende März eine Ausgangssperre, um die Verbreitung von Covid-19 zu verhindern. Die Behörden gehen streng gegen Verstöße vor und setzten unter anderem Gummigeschosse ein, um die Ausgangssperre durchzusetzen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden in dem Land bis Mittwoch 1.686 Infektionen und zwölf Todesfälle bestätigt.