Genf, London (epd). Die somalische Musiklegende Ahmed Ismail Hussein Hudeydi ist nach einer Corona-Infektion in London gestorben. Der "King of Oud", wie er nach seinem traditionellen Saiteninstrument genannt wurde, wurde 92 Jahre alt. Das teilte die Direktorin der somalischen Kulturvereinigung in der britischen Hauptstadt, Hanna Ali, am Mittwoch über Twitter mit. Die Oud ist ein Vorläufer der Laute.
Ali würdigte Hudeydi als Vater der modernen somalischen Musik, aber auch als Schlüsselfigur im somalischen Unabhängigkeitskampf. Seine Musik habe den langen Weg zu Freiheit und Autonomie verkörpert. Hudeydi war 1928 in der Hafenstadt Berbera im heutigen Somaliland geboren worden und zunächst im Jemen aufgewachsen.
Nach seiner Rückkehr blieb er im 1960 unabhängig gewordenen Somalia und füllte dort große Konzertsäle, bis er 1990 vor dem Bürgerkrieg endgültig nach London floh. Seinem Instrument blieb er stets treu. Im Alter habe er versucht, die Kunst des Oud-Spiels an junge Somalier weiterzugeben, sagte er in einem Interview.