Hamm (epd). In Deutschland wird nach Angaben von Suchtexperten nach wie vor zu viel Alkohol getrunken. Jeder Bundesbürger ab 15 Jahren nahm im Jahr 2017 durchschnittlich 10,5 Liter Reinalkohol zu sich, wie aus dem am Mittwoch in Hamm veröffentlichten "Jahrbuch Sucht 2020" der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hervorgeht. Das sei zwar etwas weniger als im Vorjahr (10,6 Liter). Deutschland zähle damit aber noch immer international zu den Hochkonsumländern.
Der Gesamtverbrauch an alkoholischen Getränken in Deutschland stieg demnach im Jahr 2018 um 0,3 Liter auf 131,3 Liter an alkoholischen Getränken je Einwohner. Insgesamt drei Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland hatten laut Hauptstelle für Suchtfragen im Jahr 2018 eine alkoholbezogene Störung. Rund 74.000 Todesfälle werden demnach jährlich allein durch Alkoholkonsum oder den kombinierten Konsum von Tabak und Alkohol verursacht.
Der Tabakkonsum geht den Angaben zufolge bei Jugendlichen und jungen Erwachsene zurück. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag im Jahr 2019 bei 900 Zigaretten. Raucher sind nach Daten der Suchtexperten 26 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen ab 15 Jahren. Erneut stark angestiegen ist nach Angaben der Suchtexperten der Konsum von Wasserpfeifentabak und Pfeifentabak.
Die Zahl der polizeilich registrierten drogenbedingten Todesfälle lag im Jahr 2019 bei fast 1.400. Das sei Anstieg von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1.276 Drogentote). Erhöht hat sich den Angaben zufolge auch der Missbrauch von Medikamenten.