Frankfurt a.M. (epd). Im vergangenen Jahr haben in Deutschland 932 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe für eine Transplantation gespendet. Damit habe sich die Zahl der Organspender annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (955) gehalten, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Insgesamt seien 2019 knapp 3.000 Organe postmortal gespendet worden, darunter 1.524 Nieren, 726 Lebern, 329 Lungen und 324 Herzen.
Wie sich die Organspende und die Transplantationen in diesem Jahr entwickeln werde, sei angesichts der Coronavirus-Pandemie völlig ungewiss, schreiben die beiden Stiftungsvorstände Axel Rahmel und Thomas Biet im Vorwort des Jahresberichts für 2019. Die ersten beiden Monate 2020 zeigten eine deutliche Steigerung der realisierten Organspenden gegenüber dem Vorjahr. Dies sei ein positives Zeichen. Allerdings seien die Patienten auf den Wartelisten aktuell ganz besonders gefährdet: zum einen durch das Coronavirus, das für diese schwer vorerkrankten Patienten ein besonderes Risiko darstelle, zum anderen durch eine mögliche Einschränkung der medizinischen Vorbereitung zur Organspende während der Pandemie. 2019 hätten insgesamt 9.271 Patienten auf der Warteliste gestanden (2018: 9.400).
Erstmals gibt es im DSO-Jahresbericht 2019 einen Abschnitt zur Transplantation bei Kindern bis 15 Jahre. Sie mache zwar nur einen kleinen prozentualen Anteil aller Transplantationen aus, aber hinter jeder einzelnen Zahl stehe ein großes Schicksal, heißt es dort. Für Kinder und ihre Familien sei allein schon die Wartezeit eine große psychische Belastung.
Nach den DSO-Zahlen standen 2019 rund 340 Kinder auf der Warteliste für ein Organ, die meisten für eine Leber und eine Niere. Die Lebendspende sei für die Transplantation bei Kindern eine lebenswichtige Alternative zur postmortalen Spende. 22 Prozent der Nierentransplantationen und 32 Prozent der Lebertransplantationen seien 2019 aufgrund einer Lebendspende ermöglicht worden.