Wiesbaden (epd). In Deutschland leben rund sechs Millionen Menschen in einer überbelegten Wohnung. Das geht aus Zahlen für das Jahr 2018 vor, die das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden veröffentlichte. Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt lebten in Deutschland mit rund 7,4 Prozent verhältnismäßig wenige Menschen in zu kleinen Wohnungen (EU-Durchschnitt: 15,5 Prozent).
Als überbelegt gilt eine Wohnung laut dem Statistischen Bundesamt dann, wenn sie über zu wenige Zimmer im Verhältnis zur Personenzahl verfügt. Vor allem bei Alleinerziehenden sei dies oft der Fall: 20 Prozent von ihnen lebten mit ihren Kindern auf zu engem Raum. Der EU-Durchschnitt liegt mit 22,4 Prozent demnach nur wenig höher.
Besonders dramatisch sei die Wohnsituation in Bulgarien und Rumänien, wo im Jahr 2018 jeweils 40 Prozent der Bevölkerung in einer überbelegten Wohnung lebte. In Italien, wo wegen der Corona-Pandemie aktuell besonders strenge Ausgangsbeschränkungen gelten, leben 27,8 Prozent der Bevölkerung in einer überbelegten Wohnung. In Frankreich seien es 8,2 Prozent, in Spanien 4,7 Prozent.
"Zuhause bleiben fällt nicht immer leicht, vor allem dann, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammenwohnen", erklärte das Statistische Bundesamt zu den Zahlen.