Berlin (epd). Die Zahl neu ankommender Schutzsuchender ist in Deutschland im Zuge der durch die Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen deutlich gesunken. Im März gab es 5.440 sogenannte grenzüberschreitende Asylerstanträge, wie das Bundesinnenministerium dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Nachfrage mitteilte. Das waren gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der Zahl der Anträge im Januar. In dem Monat wurden 10.004 Asylerstanträge gezählt, im Februar 8.137.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte mit Wirkung zum 16. März Grenzkontrollen zu fünf europäischen Nachbarstaaten eingeführt, darunter zu Österreich, von wo es in der Vergangenheit die meisten Einreisen Asylsuchender gab. An diesen Grenzen wird seitdem abgewiesen, wer keinen triftigen Grund zur Einreise hat. Ausnahmen gibt es etwa für Personen mit Arbeitsplatz in Deutschland.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums gibt es dort zwar keine Anweisung, Asylsuchende generell abzuweisen. Das hat sich den Angaben zufolge auch mit den am Montag besprochenen Einreisebeschränkungen nicht geändert. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte kürzlich aber, dass aus Gründen der Gesundheitsvorsorge in Absprache mit den Behörden des Nachbarstaats Einreisen im Einzelfall verhindert werden können. Das gelte auch für Asylsuchende.