Frankfurt a.M. (epd). In Ruanda haben Regierungssoldaten Medienberichten zufolge während der Ausgangssperre aufgrund der Corona-Krise mehrere Frauen vergewaltigt. Auf ihren Rundgängen hätten die Soldaten Bewohner von Armenvierteln verprügelt und Frauen vergewaltigt, berichtete der französische Sender RFI am Sonntag. In dem ostafrikanischen Land gilt seit Ende März eine strenge Ausgangssperre, um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Das Verteidigungsministerium teilte am Samstag in der Hauptstadt Kigali mit, strafrechtliche Ermittlungen seien aufgenommen und fünf Personen festgenommen worden. Genaue Angaben zu den Vorwürfen machte das Ministerium nicht. Die Ausgangssperre erlaubt es Bürgern nur in dringend notwendigen Fällen das Haus zu verlassen. Die ruandische Regierung hatte am Mittwoch angekündigt, die Maßnahmen bis zum 19. April zu verlängern. In Ruanda wurden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis Samstag 89 Corona-Infektionen bestätigt.
In verschiedenen afrikanischen Ländern setzen Polizei und Militär die Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen mit zum Teil exzessiver Gewalt durch. In Kenia wurde laut Medienberichten Ende März ein 13-jähriger Junge von der Polizei erschossen, auch in Uganda und Südafrika wurden mehrere Menschen getötet.