Frankfurt a.M. (epd). In Malawi verzichten der Präsident und seine Minister auf einen Teil ihres Gehalts, um die Mittel für die Bekämpfung des Coronavirus einsetzen zu können. Präsident Peter Mutharika kündigte laut einem Bericht der Zeitung "Nyasa Times" in einer Ansprache am Samstagabend an, die Gehälter des Kabinetts würden für die kommenden drei Monate um zehn Prozent gekürzt. Die freiwerdenden Mittel würden direkt für die Bekämpfung der Atemwegserkrankung Covid-19 eingesetzt.
Malawi hatte in der vergangenen Woche die ersten drei Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Präsident Mutharika bezeichnete die Ausbreitung der Krankheit als einen Angriff auf alle Bürger, der deshalb auch gemeinschaftlich bekämpft werden müsse. In seiner Rede kündigte der Präsident auch die Einrichtung eines Fonds für die Bekämpfung des Coronavirus und eine Senkung des Benzinpreises an, um die Armen zu entlasten.
Etwa 51 Prozent der Bevölkerung Malawis leben laut Weltbank in Armut. Das Land im südlichen Afrika zählt rund 18 Millionen Einwohner und ist eines der ärmsten Länder der Welt. Medienberichten zufolge verdient der Präsident umgerechnet rund 3.500 Euro im Monat. Mutharika hatte jedoch 2018 bereits erklärt, auf 60 Prozent davon zu verzichten.