Berlin, Lima (epd). Nach Panama setzt auch Peru auf Geschlechtertrennung im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Frauen und Männer dürfen demnach nur an getrennten Wochentagen die Wohnung verlassen, um zu Supermärkten, Banken und zur Apotheke zu gehen, wie Präsident Martín Vizcarra in einer Ansprache an die Nation am Donnerstag (Ortszeit) ankündigte. Sonntags gilt ein komplettes Ausgehverbot. Die drastischen Maßnahmen sollen vorerst bis 12. April gelten.
Am Montag, Mittwoch und Freitag ist es Männern erlaubt, das Haus zu verlassen. Für Frauen gelten die Regelungen für Dienstag, Donnerstag und Samstag. Vizcarra kündigte an, dass Polizisten und Soldaten besondere Instruktionen erhalten sollten, um die Rechte von Transsexuellen und Homosexuellen zu respektieren. Die Aktivistin und transsexuelle Politikerin Gahela Cari äußerte sich allerdings besorgt. Die Sicherheitskräfte seien diejenigen, die die meiste Gewalt gegen Transsexuelle ausübten, sagte sie in einem Web-Video.
Bereits zum 1. April hatte Panama eine ähnliche Regelung eingeführt, die 30 Tage gelten soll. "Wir haben alle Modelle und Möglichkeiten studiert, wie wir die Zahl der Menschen, die zur gleichen Zeit auf der Straße sind, reduzieren können und gleichzeitig so wenig wie möglich das tägliche Leben beschränken", sagte Panamas Sicherheitsminister Juan Pino zur Begründung.