Berlin (epd). Der Deutsche Lehrerverband warnt vor einer langen Schulschließung wegen der Corona-Pandemie. "Homeschooling ist definitiv kein Standardmodell, man darf das nicht zu lange durchziehen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Studien zeigten, dass digitaler Unterricht im Gegensatz zu Präsenzunterricht nur ein Viertel des Lernerfolgs bringe. Zudem würden viele Kinder dadurch "komplett abgehängt: Kinder aus Familien, die sich keinen PC leisten können, Kinder mit Förderbedarf, Kinder aus Familien, in denen kein Deutsch gesprochen wird".
Bereits jetzt sieht Meidinger die Schulen grundlegend verändert. "Die Schulen werden auf absehbare Zeit nicht mehr so sein wie vor Corona", sagte er. "Schulkonzerte, Ausflüge, Klassenfahrten - das alles wird es erstmal nicht mehr geben."
Sollten die Schulen nach der Osterpause wieder geöffnet werden, plädiert Meidinger für ein schrittweises Vorgehen. Zunächst könnten die Abschlussklassen wieder in die Schulen kommen, das ermögliche eine "räumliche Entzerrung". Nach und nach könnten dann die anderen Klassenstufen dazukommen.