Oaxaca de Juárez (epd). Private Sicherheitskräfte haben in Honduras eine Aktivistin getötet, die sich gegen die Nutzung von Land durch ein Agrarunternehmen gewehrt hatte. Die Männer hätten am Donnerstag (Ortszeit) bei der illegalen Räumung einer Ansiedlung wahllos auf Familien mit Kindern geschossen und dabei Iris Argentina Àlvarez ermordet, teilte das Netzwerk "Mesoamerikanische Initiative von Menschenrechtsverteidigerinnen" mit.
Die während des Angriffs anwesenden Polizisten hätten nichts getan, um die Gewalt zu stoppen, erklärte das Netzwerk weiter. Die Mitglieder der Gemeinde hätten sich mit Stöcken und Steinen gewehrt. Mehrere Bauernkooperativen hatten vor über einem Jahr in der Gemeinde Marcovia in der Region Choluteca im Süden von Honduras Ländereien besetzt, auf denen Unternehmen Zuckerrohr anbauen und Viehzucht betreiben. Die Bauern sehen sich im Recht, das Land zu kultivieren, da es nicht in Privatbesitz sei, sondern dem Staat gehöre.
Nach Angaben von Amnesty International sind in Honduras insbesondere Menschen, die Land- und Umweltrechte verteidigen, einem hohen Maß an Gewalt ausgesetzt. So wurde 2016 die indigene Aktivistin Berta Cáceres ermordet, weil sie sich gegen den Bau eines Staudamms gewehrt hatte.