Nürnberg (epd). Bei der Qualifikation von Zuwanderern nach Deutschland liegen einer neuen Untersuchung zufolge die Pole weit auseinander. Einem hohen Akademikeranteil stehe zugleich ein hoher Anteil von Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung gegenüber, heißt es in der vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag in Nürnberg vorgestellten Studie.
Mit dem Anstieg der Migration seit dem Jahr 2010 seien der Anteil der Akademiker unter den Neueingewanderten gesunken und der Anteil der Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung gestiegen, hieß es weiter. Der Akademikeranteil liege aber immer noch deutlich höher als in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.
Durchschnittlich 34 Prozent der Neuankömmlinge haben laut Studie einen Hochschulabschluss. Bei Deutschen ohne Migrationshintergrund liegt der Anteil bei 23 Prozent. Am anderen Ende des Qualifikationsspektrums ist der Anteil ohne abgeschlossene Berufsausbildung unter den Neueingewanderten mit 39 Prozent deutlich höher als unter den Personen ohne Migrationshintergrund (neun Prozent).
Der Anstieg der Zahl der Geflüchteten in den Jahren 2015 und 2016 habe das durchschnittliche Qualifikationsniveau der Neueinwanderer kurzfristig gesenkt, erklärten die Forscher der zur Bundesagentur für Arbeit gehörenden Einrichtung. Es sei in den Folgejahren aber wieder gestiegen.
Die Erwerbstätigenquoten von Neueingewanderten aus der EU sind laut IAB deutlich höher als von denjenigen aus Nicht-EU-Ländern. So fallen bei EU-Einwanderern die Erwerbstätigenquoten mit rund 76 Prozent fast so hoch aus wie bei Deutschen ohne Migrationshintergrund. Bei Einwanderern aus anderen Ländern beträgt die Erwerbstätigenquote dagegen rund 33 Prozent.