Wegen der Corona-Krise sind Gottesdienste in den Kirchen derzeit nicht möglich, viele Gemeinden streamen daher ihre Gottesdienste im Internet. Ein Klingelbeutel kann zwar nicht herumgehen, es gibt aber die Möglichkeit einer Online-Kollekte. Wie funktioniert das?
Ekkehard Thiesler: Wir bieten als Kirchenbank für Kollekten und andere gemeinnützige Sammlungen ein Spendenportal an. In einem virtuellen Gottesdienst kann ein Texthinweis, ein Link, ein Button oder ein QR-Code eingeblendet werden, über den die Besucher auf unserer Online-Plattform direkt auf die entsprechende Seite der Gemeinde, des Kirchenkreises oder der Landeskirche gelangen. Dort ist der Sammlungszweck beschrieben und sie können direkt spenden. Dies ist per Kreditkarte, Paypal, Lastschrift oder über das Online-Bezahlverfahren Paydirekt möglich.
Wie wird diese Möglichkeit genutzt?
Thiesler: Viele unserer kirchlichen Kunden sehen das Portal als gute Möglichkeit für ihre Online-Kollekte. Die Nachfrage befindet sich auf einem konstant hohen Niveau und ist in den letzten Wochen noch einmal deutlich angestiegen. Aktuell sammeln knapp hundert Organisationen darüber Spenden und Kollekten - Landeskirchen, Kirchenkreise, Gemeinden, Diakonieverbände, Stiftungen, Fördervereine oder auch Hilfsorganisationen wie die Kindernothilfe. Mit den Spenden werden derzeit rund 280 Projekte unterstützt.
Wie entwickelt sich das Spendenaufkommen?
Thiesler: Auch seitens der Spender scheint die Online-Kollekte hohe Akzeptanz zu finden. Das zeigt ein deutlich erhöhtes Spendenaufkommen nach den ersten Online-Gottesdiensten in den vergangenen Wochen. Im ersten Quartal dieses Jahres ist das Spendenaufkommen auf "KD-onlineSpende" gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum bereits um das 2,5-fache auf über 30.000 Euro gestiegen.