Düsseldorf, Berlin (epd). In der Corona-Krise nehmen weitere Bundesländer Patienten aus Italien und Frankreich auf. In Nordrhein-Westfalen trafen am Samstagnachmittag die ersten Erkrankten aus der italienischen Stadt Bergamo ein, wie die Luftwaffe auf Twitter mitteilte. Sechs Intensivpatienten seien an Bord eines Airbus A310 am Flughafen Köln/Bonn gelandet. Sie würden nun in Kliniken nach Köln, Bonn und Bochum transportiert. Auch Berlin nimmt sechs Corona-Patienten aus Frankreich auf, wie die Berliner Senatskanzlei am Samstag mitteilte.
Die Düsseldorfer Staatskanzlei erklärte auf Twitter, vier französische Corona-Patienten seien am Samstag mit einem Hubschrauber aus der Stadt Metz direkt zum Universitätsklinikum Essen gebracht worden. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erklärte: "Danke an unsere Kliniken in Essen, Bochum, Köln und Bonn, an alle Ärzte, Pfleger und Piloten für europäische Solidarität in schwieriger Zeit."
In den kommenden Tagen sollen vier weitere Patienten aus Italien nach NRW gebracht werden. Insgesamt sechs Krankenhäuser werden nach Angaben der Landesregierung die an Covid-19 Erkrankten aus dem Ausland behandeln.
Sechs schwer kranke Corona-Patienten wurden per Flugzeug von der Uniklinik Straßburg nach Berlin transportiert, um in der Charité intensivmedizinisch behandelt zu werden, wie die Berliner Senatskanzlei erklärte. Auch aus Italien werde aktuell ein Transport vorbereitet. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte, Solidarität höre nicht an der Stadtgrenze auf. In dieser akuten Krisensituation sei es selbstverständlich, in Einzelfällen zu helfen und Unterstützung anzubieten.
Mehrere andere Bundesländer haben sich in den vergangenen Tagen bereits zur Aufnahme von Erkrankten aus Italien und Frankreich bereiterklärt. Neben Nordrhein-Westfalen und Berlin nehmen auch Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Bayern und Brandenburg an Covid-19 erkrankte Patienten aus Italien auf. Das Saarland und Baden-Württemberg haben angeboten, Intensivbetten für Corona-Patienten aus dem benachbarten Frankreich zur Verfügung zu stellen. Dort ist sind vor allem die Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne stark betroffen.
epd lwd/lob mih