Berlin (epd). Kanzleramtschef Helge Braun rechnet nicht mit einer schnellen Rückkehr zum normalen Leben. Die jetzt ergriffenen Maßnahmen würden größtenteils bis zum 20. April gelten, sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel" (Samstag, online). Wenn in den nächsten Tagen der Erfolg auch quantitativ gemessen werde könne, dass sich der Infektionsanstieg verlangsamt habe, dann werde auf dieser Grundlage rechtzeitig vor dem 20. April eine Strategie für die Zeit danach erarbeitet.
"Das oberste Ziel ist natürlich, unser Gesundheitswesen nicht zu überfordern. Das ist der wichtigste Punkt von allen", betonte Braun. Die Trendwende sei erreicht, "wenn wir es schaffen, die Infektionsgeschwindigkeit so zu verlangsamen, dass wir zehn, zwölf oder noch mehr Tage haben bis zu einer Verdopplung, dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind".
Die Kontaktsperre sei am vergangenen Sonntag für mindestens zwei Wochen verhängt worden. "Also werden wir uns im Laufe der kommenden Woche mit den Ministerpräsidenten absprechen, wie es damit nach dem nächsten Sonntag, 5. April, weitergeht", so der Kanzleramtschef: "Unmittelbar nach Ostern werden wir sagen können, wie es generell nach dem 20. April weitergeht."
Eins sei aber allen Modellen gemein, dass die älteren und vorerkrankten Menschen wirksam vor einer Infektion geschützt werden müssen, bis es einen Impfstoff gibt, sagte Braun weiter. Deshalb werden die Älteren und Kranken ihre Kontakte deutlich länger reduzieren müssen. "Das ist eine wichtige Grundaussage, und das kann man schon absehen", sagte der Kanzleramtschef.