Hannover (epd). Deutschland wird sich nach Angaben von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) an einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Corona beteiligen. "In der aktuellen Corona-Pandemie ist eine enge internationale Zusammenarbeit wichtiger denn je, gerade in der Forschung", sagte Karliczek dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Samstag). "Deshalb werden wir uns auch an einer von der WHO initiierten länderübergreifenden klinischen Studie beteiligen. Sie hat zum Ziel, bereits vorhandene Medikamente auf ihre Wirksamkeit gegen Covid-19 zu testen."
"Wir reizen die Forschungsmöglichkeiten bis aufs Letzte aus. Wir sind bereit, weitere Gelder zur Verfügung zu stellen, wenn es erfolgversprechende Projekte gibt", fügte Karliczek hinzu: "Am Geld wird die Corona-Forschung nicht scheitern. Wir tun alles, was in unserer Macht steht."
Die Forscher fingen bereits damit an, für andere Krankheiten zugelassene Medikamente darauf zu testen, ob sie auch gegen Corona wirkten, sagte Karliczek. Dazu müsse es aber erst einmal Studien geben. Darüber hinaus gelte: "Schon bislang machen wir in der medizinischen Praxis gelegentlich die Ausnahme, dass wir aussichtsreiche Heilversuche mit noch nicht zugelassenen Substanzen unternehmen - wenn keine andere Hilfe in Sicht ist und der schwerstkranke Patient es möchte. Diese Flexibilität wird in der Corona-Krise natürlich genutzt werden."