Gemeinsam singen kann helfen, trösten und Kraft geben in der Zeit der Krise. Wer es tut, erfährt Gemeinschaft - und das auch dann, wenn es geboten ist, zu Hause zu bleiben. Das Internet macht's möglich. Der Bremer Komponist Helge Burggrabe startet am kommenden Freitag, 27. März, den "Hagios Livestream" und gibt damit allen, die möchten, die Gelegenheit zu einer halben Stunde gemeinsamem Gesang, Stille und Einkehr. Der Livestream auf Youtube und Facebook beginnt künftig immer freitags um 19 Uhr.
"Wenn Kirchen geschlossen sind und Menschen auf äußeren Abstand gehen sollen und vereinzeln, ist es um so wichtiger, im Gesang und in der Stille Verbundenheit mit Anderen zu erleben und Kraft und Zuversicht zu schöpfen", schreibt Burggrabe. Gesungen werden sollen "schnell zu erlernende geistliche Kanons und Gesänge" aus dem Hagios-Liederzyklus des Komponisten, der die Gesangs-Tradition von Klöstern und Gemeinschaften wie Taizé fortführt.
Inspiriert durch das altgriechische Wort "Hagios" - für das “Heilige”, das Nicht-Nennbare, auf das alle Religionen ausgerichtet sind - entwickelt Burggrabe seit 2015 einen Fundus an neuen geistlichen Gesängen. Entstanden sind bereits zwei Zyklen mit ein- bis vierstimmigen Liedern. Beide Zyklen wurden von dem Label Berlin Classics auch als CD veröffentlicht.
Mit dem Projekt verfolgt Burggrabe die Idee, dass jeder Mensch singen kann: „Nicht die Perfektion, sondern die Freude am gemeinsamen Gesang steht im Mittelpunkt. Jede und jeder ist mit der eigenen Stimme willkommen, es gibt keine falschen Töne!" Chöre, Singgruppen und Kirchengemeinden haben die Gesänge in Konzerten und Gottesdiensten schon aufgegriffen.