Berlin (epd). Gegenseitige Unterstützung und Hilfe für die Flüchtlinge in Griechenland sollen nach Worten von Außenminister Heiko Maas (SPD) auch während der Corona-Krise bei der EU auf der Tagesordnung stehen. Dort, wo noch Kapazitäten frei seien, werde auch anderen geholfen, erklärte Maas am Montag im ZDF-Morgenmagazin. Das hätten bereits die Bundesländer Saarland und Baden-Württemberg gezeigt, sagte der Minister mit Blick auf das Bereitstellen von Krankenhausplätzen für Erkrankte aus Frankreich. "Und nach Italien haben wir gestern eine Maschine geschickt mit sieben Tonnen Hilfsgütern, insbesondere 300.000 Beatmungsgeräte, um die wirklich dramatische Situation in der Lombardei einer Besserung zuführen zu können."
Bei den Beratungen der Außenminister der Europäischen Union per Videokonferenz am Nachmittag gehe es unter anderem darum, wo bessere Koordination möglich sei. "Etwa bei der Rückholaktion, die jetzt viele Länder machen für ihre Touristen im Ausland, beim Grenzmanagement oder auch bei der Frage der Medikamente, der Ausrüstung, die in einzelnen europäischen Ländern produziert wird, wie wir dafür sorgen können, dass sie vor allen Dingen dahin kommt, wo sie am nötigsten gebraucht wird", führte Maas aus.
In Hinblick auf die katastrophale Lage der in griechischen Lagern festsitzenden Flüchtlinge betonte der Außenminister, dass die Gespräche über eine Aufnahme von Kindern weitergingen, "wie wir dies auch in der jetzigen schwierigen Situation noch realisieren können". Und mit der griechischen Regierung werde weiter darüber gesprochen, was dort an Hilfe gebraucht werde, um die Situation der Flüchtlinge zu verbessern, versicherte Maas. Daneben sei die EU in Kontakt mit der Türkei zum Flüchtlingsabkommen von 2016, um noch einmal zu überprüfen "was nicht läuft, was man verbessern kann".
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