Saarbrücken (epd). Das Saarland schränkt ab Samstag für zunächst zwei Wochen den Alltag der Menschen weiter ein. Wer das eigene Haus oder den Garten verlassen wolle, brauche grundsätzlich triftige Gründe, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Freitag in Saarbrücken. Zu solchen Gründen zählen die Wege zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt. Erlaubt ist auch, Familienmitglieder zu unterstützen, seine Kinder zu sehen, Sport alleine oder maximal zu fünft mit entsprechendem Sicherheitsabstand zu treiben oder individuell Kirchen, Moscheen oder Synagogen zu besuchen. "Wir sperren die Menschen nicht ein", betonte der CDU-Politiker.
Die vom Ministerrat beschlossenen Regelungen führen laut Hans nun auch zu Schließungen von Friseur- und Gastronomiebetrieben. Lediglich der Abverkauf und die Lieferung seien noch möglich. "Ich weiß, dass das hart ist", sagte Hans. "Ich habe mir vor wenigen Wochen nicht vorstellen können, das verkünden zu müssen." Es gehe "wirklich darum, dass man zu Hause bleibt und Kontakte vermeidet". Die Erfahrungen aus China und Italien zeigten, dass es auch junge Menschen treffen könne. Und die schweren Verläufe könnten "unsere Eltern und Großeltern sein".
Der Regierungschef kündigte an, die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen würden kontrolliert. Wer auffalle, werde bestraft. Der Strafrahmen im Bundesinfektionsschutzgesetz gehe bis zu 25.000 Euro Geldstrafe. Das Saarland habe versucht, mit den anderen Ländern und der Bundesregierung bundeseinheitliche Regelungen zu realisieren. Einige Bundesländer hätten den Bürgern über das Wochenende aber noch eine letzte Probezeit einräumen wollen. "Wir halten das für fahrlässig", sagte Hans. "Die Probezeit war jetzt genug."