Berlin (epd). Pflegeheime, Pflegedienste und das Pflegepersonal sollen entlastet werden, damit sie die Folgen der Corona-Krise bewältigen können. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte am Donnerstag in Berlin konkrete Hilfen an. Dazu zählen Entlastung von Bürokratie, finanzielle Hilfen und mehr personelle Unterstützung.
Die Personalschlüssel für die Pflege werden bis aus weiteres ausgesetzt. Damit könnten Einrichtungen auch dann aufrechterhalten werden, wenn wegen der Corona-Krise weniger Fachkräfte zur Arbeit kommen können, sagte Spahn. In Pflegeheimen und - diensten müssen zu normalen Zeiten die Hälfte der Pflegekräfte eine abgeschlossene Ausbildung haben.
Ausgaben oder Einnahmeausfälle durch die Corona-Krise sollen von den Pflegekassen ausgeglichen werden. Der Pflege-TÜV wird bis September ausgesetzt. Das entlaste die Einrichtungen von Dokumentationspflichten, sagte Spahn. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) soll Heimen, die personelle Engpässe haben, mit Pflegekräften und Ärzten aushelfen, die sonst beim MDK als Kontrolleure und Begutachter tätig sind.
Um Pflegebedürftige vor dem Ansteckungsrisiko zu schützen, werden bis September keine körperliche Untersuchungen zur Einstufung in einen Pflegegrad mehr vorgenommen. Auch die gesetzlich vorgeschriebenen regelmäßigen häuslichen Beratungsbesuche würden ausgesetzt, sagte Spahn.