"Nicht nur das Virus grassiert in diesen Tagen, sondern auch die Ungewissheit, wie es weitergeht", sagte Gemeindepastor Simon Laufer zu der Initiative unter dem Titel "Coronahilfe über die Kirche". Damit ältere Menschen keine unnötigen Gänge in Geschäfte und Apotheken machen müssen, will er junge und gesunde Helfer für die Aktion gewinnen.
"Es kann um Lebensmitteleinkäufe gehen, eine Fahrt zum Arzt oder eine Runde Gassigehen mit dem Hund", erläuterte Laufer, der den Kontakt zwischen Helfern und Hilfesuchenden koordiniert. Schon seit einigen Tagen böten Bürger unter dem Schlagwort "#coronahilfe" ihre Unterstützung über soziale Netzwerke an. "Davon war ich gleich begeistert", sagte Laufer. Allerdings seien gerade Senioren nicht unbedingt auf Twitter unterwegs. So sei ihm die Idee gekommen, an die ohnehin ausgeprägte Solidarität in den fünf Ortschaften der Gemeinde zu appellieren.
"Wir wollen natürlich auf maximale Hygiene achten, etwa bei der Übergabe von Einkäufen", führte Laufer aus. Zur grundsätzlichen Motivation sagte der Theologe, die schnelle, unkomplizierte Hilfe habe für Christen Tradition. "Sie geht schon auf Jesus selbst zurück, wie die Geschichte vom barmherzigen Samariter zeigt. Der hat einfach mit angepackt." Wer helfen wolle, solle sich einfach über das Handy 0176/78910991 melden. Und auch Hilfsbedürftige sollten nicht zögern: "Falsche Scham ist in dieser Situation der schlechteste Ratgeber."