Dortmund (epd). Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz eine zügige Überarbeitung der Epidemie-Schutzkonzepte für Pflegeheime und ambulante Pflegedienste. "Pflegebedürftige, hochbetagte und chronisch kranke Patienten gehören zu den gefährdeten Risikogruppen bei der Corona-Pandemie", erklärte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Freitag in Dortmund. Entsprechende Schutzkonzepte des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts (RKI) müssten daher erweitert werden.
"Notfalls müssen Heime auch geschlossen werden", forderte der Patientenschützer. "Was für Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser gilt, muss auch für Pflegeeinrichtungen gelten", sagte Brysch. Der Freistaat Bayern hat nach Medienberichten am Freitag Angehörigen weitgehend den Besuch von Alten- und Pflegeheimen untersagt.
Patientenlobbyist Brysch kritisierte, dass der Maßnahmenkatalog des RKI seit September 2013 nicht mehr aktualisiert worden sei. Bisher gebe es darin keine Verhaltensregeln für das Pflegepersonal und die Heimleitungen, auch keine Quarantäneempfehlungen. Brysch forderte, die Empfehlungen des Bundes für Pflegeheime und ambulante Dienste zu aktualisieren und stetig anzupassen. Denn daran orientierten sich sowohl die örtlichen Gesundheitsämter und kommunalen Heimaufsichten als auch die ambulanten und stationären Pflegedienste.