Berlin (epd). Der FDP-Politiker Christoph Hoffmann fordert Hilfen für Afrika zur Bekämpfung des Coronavirus. Der Erreger der Lungenkrankheit sei bereits in elf afrikanische Staaten aufgetaucht, erklärte der entwicklungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion am Mittwoch. "Die Auswirkungen des Virus werden für den afrikanischen Kontinent wegen des schwächeren Gesundheitssystems und der Armut viel verheerender als in Europa sein", warnte Hoffmann. "Es ist damit zu rechnen, dass die Todesrate der Infizierten in Afrika am höchsten sein wird."
Hoffmann appellierte an die Bundesregierung, im Rahmen der Nothilfe und der Entwicklungszusammenarbeit zu reagieren und die Gesundheitssysteme gegen die Pandemie zu stabilisieren. Auch die EU solle Gelder aus der Not- und der Entwicklungshilfe sofort entsprechend umschichten.
In Afrika wurden bis Mittwoch mehr als 100 Corona-Fälle erfasst. Die meisten Infektionen gab es in Ägypten (59), gefolgt von Algerien (20) und Südafrika (13). Corona-Fälle wurden aber auch aus dem Kongo, aus Nigeria, Kamerun und Togo gemeldet. In Südafrika leben 7,7 Millionen Menschen mit Aids und HIV, deren Immunsystem deshalb geschwächt ist. Es wird befürchtet, dass sie durch das Coronavirus besonders gefährdet sind. Auch in anderen afrikanischen Ländern gibt es solche Sorgen.