Berlin (epd). Fast jeder zehnte Beschäftigte ist nach einer AOK-Studie mindestens einen Tag im Jahr wegen Rückenschmerzen nicht arbeitsfähig. Beschäftigte mit körperlich belastenden Tätigkeiten, aber auch ältere Beschäftigte habe es 2019 deutlich stärker getroffen, teilte die AOK am Mittwoch in Berlin mit. "Es gibt eine hohe Quote von Betroffenen, die jedes Jahr aufgrund von Rückenschmerzen in den Betrieben fehlen", sagte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido).
2019 fehlten den Angaben zufolge die erwerbsfähigen AOK-Versicherten insgesamt 214 Millionen Tage. Mit 21 Millionen Tagen belegen Rückenbeschwerden den ersten Platz bei den Einzeldiagnosen: Von den durchschnittlich 19,8 Tagen, die jedes AOK-Mitglied 2019 krankheitsbedingt im Job ausgefallen ist, entfallen 2,0 Tage auf Rückenschmerzen. Damit liegt diese Erkrankung noch vor der klassischen Erkältung (1,4 Tage pro AOK-Mitglied).
Die Fehlzeiten aufgrund von Rückenschmerzen sind regional sehr unterschiedlich, hieß es weiter. So fehlen die AOK-versicherten Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern wegen Rückenschmerzen am längsten (durchschnittlich 2,5 Fehltage), gefolgt von Brandenburg (2,4 Fehltage); am wenigsten betroffen sind die Beschäftigten in Hamburg (1,6 Fehltage) und Bayern (1,7 Fehltage).
Insgesamt ist der Krankenstand mit 5,4 Prozent im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (2018: 5,5 Prozent). Damit hat jeder AOK-versicherte Beschäftigte im Durchschnitt 19,8 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Betrieb gefehlt.
Der Analyse des Wido liegen die Daten von knapp 14,4 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zugrunde.